Schmiede Stollen Wittichen
Das ehemalige Bergbaurevier von Wittichen liegt im Nordteil des Triberger Granits in einem Seitental der Kleinen Kinzig etwa 4,5 km nördlich von Schenkenzell. Geologisch tritt Grundgebirge mit Granit und Gneis sowie darüber folgendes Deckgebirge (Rotliegendes, Buntsandstein) auf. Der Granit, gekennzeichnet durch seine großen fleischroten Alkalifeldspäte wird durchzogen von kleinen Stöcken und Gängen aus Biotitgranit und
Zweiglimmergranit (FRITSCHE 1980). Die Erzgänge von Wittichen liegen alle im Granit, nur selten lassen sie sich bis ins Deckgebirge verfolgen.
Wittichen ist durch die Größe der Gruben und ihrem dichten Auftreten auf einem relativ begrenzten Gebiet sicherlich das bedeutendste Bergbaugebiet im Mittleren Schwarzwald. Urkundlich erwähnt wird der Bergbau seit Anfang des 16. Jahrhunderts. Zu dieser Zeit wurden Silbererze abgebaut und die restlichen, damals nicht verwertbaren Erze auf die Halden geworfen.
Im 18. Jahrhundert wurde Wittichen zu einem europäischen Zentrum in der Blaufarbenherstellung mit einem bedeutenden Blaufarbenwerk im Tal der Kleinen Kinzig. Durch das Sinken des Silberpreises und durch Herstellung von künstlichen, kobaltfreien Blaufarben (Ultramarin) kam es zum Niedergang des Bergbaus in Wittichen.
1856 wurde die letzte Wittichener Grube stillgelegt. Eine Untersuchung der Grube Sophia wurde 1865 eingestellt (METZ 1955). Die Untersuchungsarbeiten, die in diesem Jahrhundert zwischen 1935-1939 und nach dem zweiten Weltkrieg (KIRCHHEIMER 1952, 1953, 1957) stattfanden, konnten keine wirtschaftlich abbaubaren Erze mehr feststellen.
Zusammen gestellt aus verschiedenen Quellen bei meiner Recherche über dieses Bergbaugebiet.
Da diese Fundstelle von mir immer wieder einmal besucht wird, außerdem auch sehr geschichtsträchtig ist möchte ich auch Bilder von dem Kloster unterhalb der Bergbauhalden zeigen.
Das erste Bild zeigt einen Blick auf das Kloster mit Klosterkirche. Im Hintergrund die helle Stelle zeigt die Halde der Grube Sophia. Der Aufstieg zur Halde ist ziemlich genau zwischen den beiden Gebäuden am Bach entlang nach oben.